Das Freiburger Unternehmer-Symposium war in den letzten Jahren immer auch ein Plädoyer für den bei weiblichen Führungskräften überproportional stark ausgeprägten transformationalen Führungsstil. Das hochkarätig besetzte 5. Freiburger Unternehmer-Symposium im September 2021 blickte daher auf den Status quo und die Zukunft von Frauen in Führung. Mit Unterstützung der IHK Südlicher Oberrhein wurde das für die Vermittlung von praxisorientierten Erfolgskonzepten bundesweit bekannte Symposium erstmals als Hybrid-Event – live vor Ort im Gesundheitsresort Freiburg und online – veranstaltet.

Mit einem Business Dinner im Weingut Schwarzer Adler in Oberbergen – im Herzen des Vulkangebirges Kaiserstuhl – haben sich die Gäste auf das Symposium eingestimmt. Bonita Grupp, E-Commerce-Spezialistin bei TRIGEMA, stellte sich den Fragen von Dr. Wiebke Ankersen, Geschäftsführerin der AllBright Stiftung zum den Themen #Frauen in #Familienunternehmen und die Herausforderungen der #Nachfolge. Sind Frauen die besseren Führungskräfte?  Studien zeigen: Frauen sind zumindest oft besser in der Lage, den transformationalen Führungsstil mit Leben zu füllen. Sie möchten ihre Vorbildfunktion als Führungskraft so überzeugend wie möglich wahrnehmen und schaffen es dadurch, bei Mitarbeitenden Vertrauen, Respekt, Loyalität, Inspiration und Motivation aufzubauen.

Dr. Wiebke Ankersen (© Allbright-Stiftung)

Der #AllBrightBericht über die 100 größten deutschen Familienunternehmen zeigt, dass deutsche Familienunternehmen mit gerade einmal sieben Prozent einen extrem niedrigen Frauenanteil in der Geschäftsführung haben und im internationalen Vergleich besonders schlecht abschneiden. Diese Entwicklung steht in direktem Zusammenhang mit dem „Thomas-Kreislauf“. Thomas gehört zu den häufigsten Namen in den deutschen Vorständen, die typischerweise männlich, Mitte 50, aus Westdeutschland und Wirtschaftswissenschaftler oder Ingenieur sind.

„Wir haben den Eindruck, dass Chancengleichheit und Diversität bei vielen noch als ein Zeitgeistphänomen abgetan wird. Das ist eine fatale Fehleinschätzung“, betonte Dr. Wiebke Ankersen im Interview mit der Badischen Zeitung und ergänzt: „Diese kleine homogene Gruppe rekrutiert instinktiv am liebsten ihresgleichen und traut Menschen, die ihnen ähnlich sind, am meisten zu. Es ist natürlich sehr angenehm, in einer homogenen Gruppe zu arbeiten, weil es wenig Reibung gibt. Aber es ist nicht im Sinne des Unternehmens“. Tatsächlich ist inzwischen gut dokumentiert, dass gemischte Teams die besseren und am Ende auch profitableren Entscheidungen treffen. Optimistisch zeigte sich Dr. Wiebke Ankersen in Bezug auf die Perspektive der Familienunternehmen, die immer wieder gezeigt haben wahre Anpassungskünstler zu sein.

 

„Was Frauen in Führungspositionen Mensch und Unternehmen wirklich bringen ist beim Thema «Female Leadership» der Kern vom Kern“, so Personalmanagement-Berater Rudolf Kast für die Initiatoren KAST.DIE PERSONALMANUFAKTUR, FITALMANAGEMENT, GESUNDHEITSRESORT FREIBURG und THILO JAKOB | HEALTH CARE TO MARKET. Mitinitiatorin Christa Porten-Wollersheim betont, dass es um viel mehr geht als die Frauenquote in der Wirtschaft oder den Gender Pay Gap: „Es geht um unsere ökonomische Zukunft und die Fragen: Wie wollen wir künftig arbeiten? Welche Rolle spielen dabei gut ausgebildete, empathische, resiliente Frauen?“ Dr. Christoph Wirtz, als Chefredakteur und Chef-Tester von Gault & Millau Deutschland Sinnbild für einen kritischen, kompetenten und unabhängigen Journalismus, führet als Moderator durch die gesamte Veranstaltung. Beim Jubiläums-Symposium mit dabei waren viele spannende – weibliche wie männliche – Führungspersönlichkeiten, die ihre Ideen und Erfahrungen mit den Gästen teilen und diskutieren werden. Die Agenda mit der vollständigen Auflistung der Referenten ist hier abrufbar.