Gäste des Kamingesprächs bietet sich die Gelegenheit mit Ausnahmeunternehmern in einen Dialog zu treten, Wissen zu vernetzen und individuelle Erkenntnisse mit einem unmittelbaren Beitrag zum Unternehmenserfolg zu entwickeln. Der im Kamingespräch 2019 mit einer Key Note vertretene Unternehmensberater Arno Bohn stand schon in den 80er Jahren für eine Führungskultur, in der die Gesundheit der Mitarbeiter eine Schlüsselrolle gespielt hat und Gestaltungsspielräume für das Umsetzen unternehmerischer Ideen geschaffen wurden. In einem kleinen Kreis von Unternehmern wurde darüber diskutiert, wie eine gesunde Führungskultur entwickelt und zum Erfolgsfaktor eines Unternehmens werden kann.

Zusammen mit den Teilnehmern wurde herausgearbeitet, dass sich motivierte Mitarbeiter gerne konkrete Ziele setzten, hervorragende Arbeit leisten und Erfolg liefern möchten. Viele Faktoren beeinflussen dabei ihre Fähigkeit, diesen Weg zu gehen. Dazu gehört die Freiheit, kreativ zu sein und wichtige Entscheidungen auf dem Weg zur Erreichung der vereinbarten Ziele zu treffen. Leistungsträger sind gerne verantwortlich. Aber sie brauchen auch die Autonomie und Autorität, die notwendig sind, um Erfolg zu haben. Am Ende kommt es auf die richtige Balance an von Accountability, Autonomy and Authority.

Ein weiterer Erfolgsfaktor auf dem Weg zu einer gesunden Führungskultur ist der Qualitätsmanagement-Ansatz Six Sigma. Der Prozessoptimierungsprozess DMAIC (Define – Measure – Analyse – Improve – Control)  zielt auf die Verbesserung von bestehenden Produkten, Dienstleistungen oder Prozessen ab: Was ist das Problem? Wie lässt sich die Auswirkung messen? Welche Ursachen hat das Problem? Wie lässt sich das Problem eliminieren? Wie lassen sich die Lösungen standardisieren? Die Werkzeuge werden über die einzelnen Phasen miteinander verknüpft und die Projektarbeit wird dadurch chronologisch strukturiert und systematisiert. Damit fördert DMAIC die Effektivität und die Effizienz der Unternehmensprozesse. Losgelöst von diesen Management-Tools wurde aber auch die herausragende Rolle des Faktor Mensch deutlich. Eine dienende Führungskraft im Sinne der Servant Leadership konzentriert sich in erster Linie auf das Wachstum und das Wohlergehen der Menschen und der Gemeinschaften, denen sie angehören. Dazu gehört es Erfolge da zu lassen wo sie hingehören, Gestaltungsspielräume für das Umsetzen unternehmerischer Ideen zu schaffen und damit die Wertschätzung für die Leistungsträger abzusichern. Im Idealfall erlaubt es eine der Frage „Was hilft dem Kunden“ verpflichtete Kultur der Verantwortlichkeit jedem Mitarbeiter so viel Verantwortung zu übernehmen, wie er möchte. Während traditionelle Führung im Allgemeinen die Ansammlung und Ausübung von Macht durch eine Person an der „Spitze der Pyramide“ beinhaltet, teilt der „Servant Leader“ die Macht, stellt die Bedürfnisse anderer in den Vordergrund und hilft den Menschen, sich zu entwickeln und so gut wie möglich zu funktionieren. Im Geist der Benediktischen Führungsprinzipien sind Führungskräfte angehalten, nicht zu herrschen, sondern zu dienen, das heißt „menschlich“ mit den Mitarbeitern umzugehen und sie als Persönlichkeit zu respektieren. Alles beginnt mit der Erkenntnis, dass eine Führungskraft in der Lage sein sollte, sich selbst gut zu führen, um überhaupt Mitarbeiter führen zu können. Sichtwort „Vertrauen in Selbstorganisation“: Wie eine Führungskraft mit sich selbst umgeht, wird sie auch mit ihren Mitarbeitern umgehen.

Die Teilnehmer des Kamingesprächs waren sich auch einig, dass erfolgreiches Wachstum und organisatorische Bestleistungen ohne einen höheren Sinn nicht ihr volles Potenzial entfalten können und dass sinngetriebene Organisationen ihre Konkurrenz langfristig in jedem Vergleichspunkt schlagen. Hier sind Impressionen abrufbar. Beim 4. Freiburger Unternehmer-Symposium „GESUNDE FÜHRUNG | Der Erfolgsfaktor für BGM“ am 4./5. März 2020 im Gesundheitsresort Freiburg werden diese Gedanken zusammen mit hochkarätigen Referenten wie der Daimler-Legende Dr.-Ing. Dieter Zetsche weiterentwickelt.

Berufliche Stationen von Arno Bohn

Nixdorf Computer AG
Berufseinstieg 1968 als Verkaufsassistent und Programmierer bei in der Münchener Niederlassung.
Im Alter von 31 Jahren wurde Bohn zum Vertriebsvorstand berufen.
Im Mai 1989 verließ er als stellvertretender Vorstandsvorsitzender Nixdorf.

Porsche AG
Im Januar 1990 wurde er Mitglied des Vorstands und im März des gleichen Jahres zum Vorstandsvorsitzenden berufen.
Im September 1992 verließ Arno Bohn die Porsche AG.

General Electric (GE)
Ab Ende 1992 war Bohn als Geschäftsführer der GE Medical Systems bei General Electric in Buc bei Paris tätig.
Später wurde er Präsident von General Electric Deutschland und Vizepräsident der General Electric Company USA.

Seit 1999 arbeitet er als selbstständiger Unternehmensberater.
Von 2000 bis Januar 2003 war Bohn Mitglied des Aufsichtsrats der Wallstreet:Online AG.
Bohn ist außerdem Mitglied des Kuratoriums des Instituts für Physikalische Messtechnik der Fraunhofer-Gesellschaft in Freiburg.